Transit
Handlung
„[Er] läuft noch immer die Straßen der Stadt ab, die Plätze, Cafés und Konsulate […] Ich werde eher des Wartens müde, als [er] des Suchens nach [der] unauffindbaren Toten.“
1940 – Marseille. Die vor dem Krieg fliehen, finden an den Grenzen Europas unerträgliche Verhältnisse vor. „ Alles [ist] auf der Flucht, alles [ist] vorübergehend.“ Wie alle anderen, so ist auch die namenlose Protagonistin der Geschichte unterwegs, atemlos – immer in Bewegung.
Auf der Flucht aus dem KZ, vor der Gestapo, der französischen Polizei, hat sie „keine Pläne gemacht.“ In einem eigenartigen Fatalismus lässt sie sich treiben… – „Irgendetwas war mir verloren gegangen, so verloren, dass ich es nicht einmal mehr genau wusste, […] in all dem Durcheinander.“ – …nur angetrieben von dem Ziel, die erkämpfte Freiheit – in einem doch so unfreien Europa – zu verteidigen.
Auf ihrem Weg begegnen ihr Menschen – alte und neue Bekannte. Der Koffer einer Totem gelangt durch Zufall in ihre Hände und ein Missverständnis führt zu einer Verwechslung der Identitäten… und der unerwarteten Chance, das bereits mit Krieg überzogene Europa hinter sich zu lassen… Aber anders als alle anderen Rastlosen auf den Konsulaten, in der Stadt, hat Sie gar nicht die Absicht Marseille zu verlassen… Vor dem Hintergrund des allgemeinen Identitätsverlustes aller derer, die sich auf der Flucht, im Zwischenzustand einer versuchten Neuverortung – auf der Suche nach Frieden, Freiheit und einer neuen Heimat – befinden, wird die Protagonistin zum lebenden Schatten der Toten, einer ehemals bekannten Schriftstellerin. In diesem Umfeld begegnet ihr – widerfährt ihr die Liebe. Es ist der Mann der Toten, der ihr begegnet, der seinerseits in einer rastlosen Suche nach der Verschollenen gefangen ist. Durch die Begegnungen – Bewegungen findet eine Wandlung statt – die Protagonistin entwickelt Empathie zu ihrem Umfeld und damit Initiative.
Aus dem Roman »Transit« von Anna Seghers wird ein Theaterstück – unter Umkehrung der Geschlechterrollen, entwickeln wir eine Geschichte über den Verlust und die Neufindung der eigenen Identität und des kulturellen und sozialen Rahmens, über die Entwicklung von Partizipation und Initiative. Dabei suchen wir nach einem transitorischen Ort, einem Raum des Erinnerns, an dem die bestehenden kulturellen Identitäten überdacht und überarbeitet werden können.
Besetzung
Schauspieler:innen
- Hannah Ankenbrand
- Bruno Bergsmann
- Carina Fröschl
- Lina Lehner
- Sasha von Manteuffel
- Miriam Neuhold
- Alexandra Pavlovicova
- Matthias Rader
- Madita Schmelz
- Leona Wasserscheid
Bühnentechnik
- Fares El-Tawwab verantwortlich für die Bühnenprojektion.
- Johannes Krickl verantwortlich für die Lichttechnik.
- Johanna Setzer
Musik
- Samir Meri
Regie & Regieassistenz
- Stephan Engelhardt Regie und künstlerische Leitung.
- Patrik Meidlinger Regieassistent.
- Cornelia Schultz Regieassistentin und Produktionsassistentin.
Vorstellungskalender
05.10.2022 – 19:00 Uhr im Festsaal des BRG/BORG II, Lessinggasse 14, 1020 Wien.
06.10.2022 – 10:00 Uhr im Festsaal des BRG/BORG II, Lessinggasse 14, 1020 Wien.
06.10.2022 – 19:00 Uhr im Festsaal des BRG/BORG II, Lessinggasse 14, 1020 Wien.
07.10.2022 – 10:00 Uhr im Festsaal des BRG/BORG II, Lessinggasse 14, 1020 Wien.
07.10.2022 – 19:00 Uhr im Festsaal des BRG/BORG II, Lessinggasse 14, 1020 Wien.
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