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Leonce & Lena

Handlung

Leonce langweilt sich und verzweifelt an seinem Leben. Lena will sterben, sie soll verheiratet werden. Beide können mit dem Leben, dass für sie vorgesehen ist, nichts anfangen. Ihre Väter sind Könige und machen mit ihnen Politik. Ihre Königreiche sind so winzig. Die Kleinheit und Kleinkariertheit dieser staatlichen Ordnung entspricht dem Denken ihrer Bewohner. Leonces Vater, ein absoluter Herrscher, regiert per Dekret und nimmt nicht wahr, was um ihn geschieht. Seine Untertanen funktionieren wie Marionetten. Leonce und Lena scheitern an den Verhältnissen und fliehen, in die weite Landschaft eines Sommertages, sie finden sich zufällig. Zwei, die in der Welt verloren gingen, erkennen sich für einen Moment im Anderen. Sie stehen für eine hoffnungslose Jugend ohne Perspektive, die sich selbst eine Perspektive verschafft.

Das Ende ist, dass sie maskiert als Automatenpuppen, so wie es der König wollte, heiraten. Als ihre Identität dann doch sichtbar wird, verkünden sie ein kindisches Regime, dass einer märchenhaften Utopie folgt, und so verlogen ist wie das ihrer Eltern. Nur der Narr Valerio sag die Wahrheit. Er folgt seinen Wünschen, die so mächtig sind, dass sie die Mächtigen regieren.

»Leon und Lena« von Georg Büchner ist ein Lustspiel, das von einer existenziellen Verlorenheit seiner Protagonisten berichtet und in dem philosophische Fragen gestellt werden, die weh tun. Können wir uns durch unser Denken befreien?

Das Lustspiel »Leonce und Lena« erzählt von der Schwierigkeit erwachsen zu werden, in einer Welt einen Platz zu finde, deren Regeln nicht zu verändern sind; und beschreibt einen gesellschaftlichen Zustand – die deutsche Kleinstaaterei vor dem Jahre 1848 – der unerträglich ist.

Leons Papa König Peter denkt nach, zitiert Kant und Hegel. Die Utopie der deutschen Aufklärer ist verbraucht. Hier findet niemand einen »Ausgang aus der selbst verschuldeten Unmündigkeit« (Kant). Die Philosophie dient dazu die Machtverhältnisse zu verbergen und ist ein sinnentleertes Geschwafel. In seiner spießigen Provinzialität verteidigt König Peter die engen Grenzen seiner Mittelmäßigkeit, in der betuliche Wohlanständigkeit seines Wunsches alles zu kontrollieren, wird das Denken unmöglich.

Wie kann in diesem allgemeinen Stillstand der Verhältnisse eine gesellschaftliche Veränderung neu gedacht werden? Die Geschichte, die Revolutionen und Kriege, hat die brutale Niedlichkeit der restaurativen Epochen des 19. Jahrhunderts zerschlagen.  Der Krieg, der am 24.2.22 begonnen hat, setzt der europäischen Nachkriegsordnung ein Ende. Das Stück wird so zum Abgesang auf eine verloren Zeit.   

Besetzung

Schauspieler:innen

  • Dupont Liv Anaïs 
  • Fröschl Carina
  • Lehner Lina
  • Mayer Elina
  • Kibongui Julflo
  • Pechloff Lena
  • Ripa Georgiana

Bühnentechnik

  • Patrik Meidlinger verantwortlich für die Lichttechnik.

Musik

  • Meri Sam verantwortlich für die Musik.
  • Wack Árpád  verantwortlich für die Musik.
  • Rader Matthias verantwortlich für den Sound.

Regie & Regieassistenz

  • Stephan Engelhardt Regie und künstlerische Leitung.

Madita Schmelz

Rolle: Pelaskerin

Vorstellungskalender

29.04.2022 – 18:30 Uhr, Schwarzingergasse 4, 1020 Wien.

02.05.2022 – 18:30 Uhr, Schwarzingergasse 4, 1020 Wien.

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Galerie

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