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Peer Gynt

Handlung

Peer Gynt ist er ein großer Jäger, ein Held, ein Kaiser – in seinen Träumen. Alle verspotten ihn und seine Mutter macht ihm Vorwürfe. „Peer du lügst!“  Der Hof verkommt und er treibt sich herum. Von seinen Wünschen und Sehnsüchten getrieben stolpert er durch das Stück.

Er will nicht so sein, wie er sein soll, will ein anderer sein und weiß doch nicht wer er ist. Peer Gynt setzt sich über alle Regeln hinweg, wendet sich ab, wenn er begehrt, flieht wo er bleiben könnte. Was leitet ihn? Will er das Mögliche erkunden um zu wissen wer er sein könnte?

Henrik Ibsens Peer Gynt nimmt uns mit. Wir verfolgen die Entwicklung einer narzisstischen Persönlichkeit zwischen Ohnmacht, Größenwahn, Verführung und einem unbedingten Willen zu Macht. Wir schauen ihm zu, sind berührt von dem Schmerz des Gekränkten, Ungeliebten und seiner existenziellen Leere, die mit nichts zu füllen ist. „Wenn ich nur meine Brust aufschneiden könnte, um diese Verachtung herauszureißen, die sie mir alle zeigen!“ 

 

PEER – DER TRÄUMER: Peer Gynt ist er ein großer Jäger, ein Held, ein König, ein Kaiser – in seinen Träumen. Alle verspotten ihn und seine Mutter macht auch nur Vorwürfe. Der Hof verkommt. Anstatt seine Arbeit zu machen treibt er sich herum.

PEER – DER HERUMTREIBER: Und da ist Ingrid, die reiche Braut, die Peer liebt und einen anderen heiraten soll. Hätte er sie genommen, wäre alles gut. Peer verlässt seine Mutter, streitet sich mit dem Schmied und verliebt sich in Solveig, bei der man „etwas Heiliges“ fühlt, „wenn man sie ansieht“ und entführt die Braut um sie nach einer Liebesnacht zu verlassen. Von allen gejagt, trifft er die drei Sennerinnen, die grüne Frau, flieht in das Reich der Troll-Königin und kämpft mit seinem Schatten. Von seinen Wünschen und Träumen getrieben stolpert er von einem Missgeschick in das nächste, unfähig zu entscheiden, was Realität und was Phantasie ist. Er will nicht so sein, wie er sein soll, will ein anderer sein und weiß doch nicht wer er ist. Aber Solveig wartet auf ihn.

PEER – DAS DRAMA DER JUGEND: Peer Gynt verwechselt seine Wünsche mit der Wirklichkeit, und reagiert aus dem Moment heraus ohne die Folgen seines Handelns zu bedenken. Seine Revolte ist blind. Er stolpert er durch das Geschehen und weiß nicht, was er -, warum er so handelt.

Ibsens Peer Gynt beschreibt das Drama der Jugend. In der Krise der Adoleszenz erfolgt eine Neuorientierung, der Übergang von der Welt des Kindes, in die der Erwachsenen. Die Jugendlichen verfügen jetzt über die körperlichen Voraussetzungen, ihre Wünsche und Sehnsüchte aus zu agieren, wie es für sie als Kind unmöglich war. Die Ansprüche der Triebe, die veränderte soziale Situation und der Wunsch, die neuen Möglichkeiten zu nutzen, schaffen eine große Dynamik. Alles verändert sich. Die Familie als primäre normgebende soziales System und die bisher akzeptierten Autoritäten werden Fragen gestellt. Das jetzt erwartete Verhalten, die neue Rolle eines Erwachsenen, die veränderten Ansprüche der Gesellschaft, weisen den Jugendlichen einen neuen Platz in ihrem sozialen Umfeld zu, und schaffen einen hohen Anpassungsdruck. An diesen widersprüchlichen Herausforderung droht der jugendliche Menschen zu scheitern.

PEER – DIE KRISE als LIBIDOKONFLIKT: Wilhelm Reich erkannte hinter Peer Gynts hemmungslosen Ausagieren von Bedürfnissen einen »Libidokonflikt« (Reich, 1977, S. 19-77). In geradezu anarchischer Weise setzt er sich über alle Regeln hinweg, verweigerte sich der Normen der Familie, wie von der Gesellschaft, attackiert das »Über-Ich«, um in einem quasi wilden, ursprünglichen Zustand eines tierähnlichen Wesens in den Bergen unter Trollen zu leben. Er wendet sich auf eine narzisstische Weise von all jenem, dass er bisher begehrt und ersehnte, ab. In seinem »Größenwahn«  (Freud S. , 1914c, zit.1999, S. 139), verstrickt sich in die »Allmacht der Gedanken« (Freud, 1914c, zit.1999, S. 149), die ihn beherrschen, weiß nicht länger was real und was Tagtraum ist und scheitert kläglich.

PEER – DIE SUCHE NACH SICH SELBST: Peer Gynt wurde als nordischer Faust bezeichnet, doch anders wie die Figur Goethes will er nicht herausfinden, was die Welt im Innersten zusammenhält. Peer Gynt ist mit sich selbst beschäftigt: »Du bist eine Zwiebel, (…) ich werde dich schälen Schicht für Schicht erkundet er, will wissen wer er sein könnte, um erstaunt fest zu stellen, dass er nie zu einem Kern kommt, und am Ende zu erkennen: »Ich war noch nie ich selbst!«

Mario Erdheim spricht von der Adoleszenz als »zweiten Chance« (Erdheim, 1996, S. 300). Alles, dass bisher in der kindlichen Entwicklung misslang, kann jetzt besser gelingen. Peer Gynt steht für die jungen Menschen, die sich im Scheitern neu entwerfen.

Besetzung

Ensemble

  • Aleyna Cirak
  • Anita Haas
  • Lucina Karner
  • Isadora Kowarcz
  • Johanna Setzer
  • Johannes Krickl
  • Simon Malleczek
  • Patrik Meidlinger

Regie

  • Stephan Engelhardt

Regie/Produktionsassistenz

  • Patrik Meidlinger

Technik

  • Niklas Rebel
  • Johannes Krickl

Kostüme

  • Ensemble

Öffentlichkeitsarbeit

  • Simon Malleczek
  • Patrik Meidlinger

Madita Schmelz

Rolle: Pelaskerin

Vorstellungskalender

24.06.2025 – 19:30 Uhr, Lessingtheater-Wien, Rennweg 89A, 1030 Wien.

25.06.2025 – 19:30 Uhr, Lessingtheater-Wien, Rennweg 89A, 1030 Wien.

26.06.2025 – 19:30 Uhr, Lessingtheater-Wien, Rennweg 89A, 1030 Wien.

27.06.2025 – 19:30 Uhr, Lessingtheater-Wien, Rennweg 89A, 1030 Wien.

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