Penthesilea

Handlung

Ein Mann und eine Frau umkreisen und bekämpfen sich. Die Liebe und der Tod finden auf der Bühne statt. Penthesilea und Achilles ringen miteinander, Odysseus und Meroe sind ihre Zeugen.
In einem Ring, schräg gekippt in einem schwarzen Raum, wird gekämpft. Diese Szenen zwischen Ohnmacht, Triumph und Begehren werden von einem blassblauen Licht beleuchtet. Penthesilea und Achilles tragen die Garderobe, die einer alltäglichen Konvention folgen. Doch die Kostüme geraten in Unordnung. Achill stürzt, Penthesilea wird schwach. Wer gerade triumphiert, ist sogleich hilflos und ausgeliefert. 
Das Kleist’sche Drama wird hier zu einem Vier-Personen-Stück: kein Griechen- und kein Amazonenheer, nur ein Mann und eine Frau im Streit, und der gute Rat der Vertrauten, die das Unglück nicht verhindern können.
Am Anfang beobachtet ein namenloser Chor das Hin und Her des Krieges, aus dieser Anonymität treten die Figuren heraus und handeln. 
Was treibt sie an? Ihr Fühlen und ihr Handeln sind ein Widerspruch. Sie begehren sich und wissen nicht warum. Der Kampf der Geschlechter wird zum grausamen Kammerspiel. Der Dialog zwischen Mann und Frau ist das Schlachtfeld. Beide verteidigen verbissen, was sie waren und verlieren sich sogleich im anderen.
In Heinrich von Kleist Text tötet Penthesilea Achill und dann sich selbst, als sie erkennt, was sie übersah. Darf es ein anderes Ende geben?